Bergisches Land

12. September 2021: Zollverein Essen, Kokerei

In der Kokerei wurde von 1961 bis 1993 die in der Zeche geförderte Steinkohle zu Koks veredelt. Koks ist für verschiedene Industrien, wie die Stahlproduktion unerlässlich, ist er doch weitgehend von Beimengungen wie Schwefelsäure, Methan, Teer und Benzol befreit. Heute gehört das Ensemble zusammen mit der Zeche Zollverein zum Weltkulturerbe der UNESCO.

12. September 2021: Müngstener Brücke

Die Brücke aus den 1890er Jahren ist mit einer Höhe von 107 m über dem Talgrund die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands. Die Bahnlinie verbindet die benachbarten Städte Remscheid und Solingen mieinander. Auch hier hat das Hochwasser vom Juli diesen Jahres große Schäden angerichtet. Auch die Schwebefähre ist außer Betrieb.
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13. September 2021: Köln
Wer kennt ihn nicht, den Kölner Dom St. Peter und Marien, eine der größten Kathedralen Europas, Wallfahrtsort. Die über 100 Pfeiler tragen Gewölbe, die eine Höhe von über 45 m erreichen. Der Bau wurde 1248 begonnen, ab dem Anfang des 16. Jahrhundert ruhten die Arbeiten, 1842 bis 1880 wurde er fertiggestellt. Besonders bemerkenswert ist der Dreikönigenschrein im Hochchor, eine mittelalterliche Goldschiedearbeit aus dem 12. und 13. Jahrhundert.
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14. September 2021: Schleusenpark Waltrop
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Hauptattraktion des Schleusenparks Waltrop ist das 18994 bis 1898 erbaute Schiffshebewerk Henrichenburg. Im Zuge des Dortmund-Ems-Kanals konnten täglich etwa 40 Schiffe über die 14 m Höhenunterschied bewegt werden. Der Trog war genau für den "Dortmund-Ems-Kanal-Normalkahn" ausgelegt. Mit einer Länge von 67 m, einer Breite von 8,20 m und 2 m Tauchtiefe konnte dieser 750 t Fracht transportieren. In den Vorhäfen laden noch einige historische Schiffe zur Besichtigung. Weitere Schiffe stehen am oberen Vorhafen auf dem Trockenen, auch eine Treidellok und einige Kräne und Bagger können bestaunt werden.

Das Schiffshebewerk wurde bald zu klein, deshalb baute man 1909 bis 1914 gleich noch eine Schleuse daneben. Später wurden noch eine Schleuse und ein Schiffshebewerk daneben gebaut, deshalb heißt sie jetzt die alte Schachtschleuse Henrichenburg. Inzwischen führt ein Fuß- und Radweg durch die Schleuse. Zum Zeitpunkt unseres Besuches waren sowohl die neue Schleuse als auch das neue Schiffshebewerk außer Betrieb. Von den vier Bauwerken auf dem Gelände ist also keines zu benutzen. Immerhin wurde in der Schleuse gearbeitet. Das Schiffshebewerk scheint im Dornröschenschlaf zu liegen.
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15. September 2021: Gesenkschmiede Hendrichs Solingen




Ein Eldorado für die Liebhaber historischer Werkzeugmaschinen ist die Gesenkschmiede Hendrichs, hier besonders die Werkzeugmacherei.
In dieser ehemaligen Fabrik hat sich das LVR-Industriemuseum eingerichtet. Hier kann man die Arbeitsschritte zur Herstellung der berühmten Solinger Scheren sehr gut nachvollziehen.
Es ist überraschend, wie viele eigenständige Handwerker an der Herstellung einer Schere mitgewirkt haben: Werkzeugmacher, Scherenschläger, Dampfschleifer, Scherenhärter, Augenpliester, Scherennagler.
Mansche Maschinen werden auch gelegentlich vorgeführt, wir konnten den 260-kg-Hammer in Funktion erleben. Es muss damals ein Höllenlärm in der Fabrikhalle gewesen sein, auch der Fußboden vibrierte ganz erheblich.

15. September 2021: Wuppertaler Schwebebahn
Die Stadt Wuppertal entstand erst 1929 aus den Großstädten Barmen, Elberfeld und Vohwinkel. Die neue Stadt zieht sich über 20 km im Tal der Wupper hin. Seit ihrer Inbetriebnahme 1901 verbindet die Schwebebahn über 13,3 km die einzelnen Stadtteile. Das Wahrzeichen Wuppertals folgt über weite Strecken dem Lauf des Flusses. Seit 1997 steht sie unter Denkmalschutz. Die Bahn ist durchgehend zweigleisig, hat Wendeschleifen an beiden Enden und wurde früher mit 600, heute mit 750 V Gleichspannung betrieben.

15. September 2021: Altenberger Dom
Der Altenberger Dom, auch als Bergischer Dom bezeichnet, war nie Bischofskirche, sondern war Mittelpunkt der von den Zisterziensern ab 1133 errichteten Abtei Altenberg.
Das etwa 1400 eingebaute Westfenster gilt als das größte gotische Bleiglasfenster nördlich der Alpen. Die Altenberger Madonna hängt frei über dem Zelebrationsaltar in der Vierung. Die Strahlenkranzmadonna von 1530 stammt vermutlich aus dem südniederländischen Raum. Die Orgel wurde 1980 von der Firma Klais in Bonn gebaut. Sie hat 6300 Pfeifen von 7 mm bis 12 m und wiegt etwa 30 Tonnen.


16. September 2021: Xanten, Archäologiepark
Die römische Stadt Colonia Ulpia Traiana bestand nur von ca. 100 bis 275 n. Chr. Sie war einer der Hauptorte der Provinz Germania inferior. Der Archäologische Park Xanten mit dem LVR-Römermuseum befindet sich heute auf dem Gelände der Stadt. Glücklicherweise wurde der Großteil der Fläche nie überbaut. Im Park wurden die Straßen durch Bäume wieder kenntlich gemacht, die Umfriedung der Stadt durch Türme, Hecken und Mauern verdeutlicht, einige Gebäude zumindest fragmentarisch wieder errichtet (Tempel, Nordturm), die ausgegrabenen Thermen durch ein Schutzbauwerk mit den äußeren Abmessungen der Thermen vorstellbar gemacht, ein Museumsbau errichtet, das Amphitheater zum Teil wiederhergestellt und einige Gebäude (Handwerkerkomplex, Herberge) neu aufgebaut. Zwei Pavillons zeigen Reisen und Transport zur Römerzeit und Bautechniken dieser Epoche, z. B. einen Kran, sogar schon mit Flaschenzug.

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16. September 2021: Xanten, Dom
Auch der Xantener Dom war nie Bischofskirche, jedoch wurde dem Gotteshaus 1937 von Papst Pius XI. der Titel einer Basilica minor verliehen.
Der Bau dauerte von 1263 bis 1544 und wurde als fünfschiffiges Langhaus ohne Querhaus ausgeführt. Der Dom wurde nach dem Märtyrer Viktor benannt, welcher als Angehöriger der Thebäischen Legion in Xanten im 4. Jahrhundert hingerichtet worden sein soll. Die Klangqualität der Orgel von 1975 erfüllte nicht die Erwartungen. Man plant den Bau einer neuen Orgel an anderer Stelle, auch um dem Westfenster wieder mehr Geltung zu verschaffen.

17. September 2021: Henrichshütte Hattingen
Die Henrichshütte wurde 1854 von Graf Henrich zu Stolberg-Wernigerode in Hattingen gegründet. Die Besitzer wechselten, der Name blieb.
Wir verfolgten im Rahmen einer Führung den Weg des Eisens auf dem Gelände. Erz, Koks und Kalk wurden in den großen Mölerbunkern dosiert und dann in den in den Hochofen gegeben.
Heute steht nur noch einer von ehemals drei Exemplaren.
Hochofen 2, der modernste, wurde umgesetzt und produziert nun in Hunan in Südchina. Viele Hilfsanlagen waren nötig, um den Koloss am Laufen zu halten: Möllerbunker, Gebläse, Winderhitzer, Wasseraufbereitungen, Pumpen, Gichtgasreinigung, Mess- und Steuerungstechnik, endlose Rohr- und Bandanlagen.



Ferienhaus in Oberwietsche



Unser Domizil für eine Woche war dieses Ferienenhaus in Oberwietsche, nicht weit von Burscheid.
Schön abgelegen, etwas Pferdegetrappel, kaum Autos.
Das hält man gut aus.
erstellt: 12. bis 19.09.2021