Erste Woche
Oberländischer Kanal, 26. Mai 2019

Der Oberländische Kanal wurde von 1844 bis 1860 für den Transport von Holz und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen gebaut. Die Leitung hatte damals der königlich preußische Baurat Georg Steenke.

Die Attraktion sind die fünf Rollberge, auf denen die Schiffe über Land transportiert werden und so auf einer Wegstrecke von weniger als 10 km einen Höhenunterschied von fast 100 m überwinden. Der Antrieb erfolgt jeweils über unterschlächtige Wasserräder. Eine besondere Herausforderung war die Gleiskonstruktion, um die Schiffe weitgehend waagerecht in den Kanal eintauchen zu lassen.

Heute hat der Kanal nur noch touristische Bedeutung. In einem kleinen Museum an der geneigten Ebene von Buchwalde (Buczyniec) gibt es eine interessante Ausstellung zur Geschichte und zur Technik des Kanals.


Wolfsschanze, 27. Mai 2019
Die "Wolfsschanze" war von 1941 bis 1944 das militärische Lagezentrum des Führungsstabes der deutschen Wehrmacht. Auch Adolf Hitler hatte hier - im "Führerbunker" - sein Quartier. Am 20.06.1944 verübte Claus Schenk Graf von Stauffenberg in der Lagebaracke das bekannteste Attentat auf Hitler. Am 24. Januar 1945 rückte die Rote Armee an, alle Objekte waren von der zurückweichenden Wehrmacht gesprengt worden. Seit 1959 ist das Gelände touristisch zugänglich.

Heiligelinde, 27. Mai 2019


Heiligelinde (Swieta Lipka) ist heute einer der bekanntesten Marienwallfahrtsorte Polens.

Die heutige Kirche wurde 1688 bis 1693 errichtet, die barocke Fassade kam erst 1730 hinzu.

Wegen des sumpfigen Geländes zwischen zwei Seen wurden vor Baubeginn 10.000 Holzpfeiler in den Boden gerammt.

Zwischen 2003 und 2013 wurde das Ensemble renoviert und erhielt auch seinen ockernen Farbanstrich zurück.

Eine besondere Attraktion ist die Orgel mit ihrem Prospekt mit zahlreichen bewegten Figuren.


Marienwerder, 28. Mai 2019
Hier in der Gegend wimmelt es geradezu von Burgen des Deutschen Ordens. Eine der bekanntesten ist Marienwerder (Kwidzyn) mit ihrem markanten Dansker, der weit aus der Burg bis über den Fluss Liebe (Liwa) hinausragte.
Burg und Dom bilden eine Baueinheit, nach der Reformation residierten hier die evangelichen Bischöfe von Pomesanien.
Wir hatten Glück und bekamen eine exzellente Führung durch den Dom vom "Keller" bis zum Dachboden.

Frauenburg, 29. Mai 2019


Obwohl es auf den ersten Blick wie eine Burg der Deutschordensritter aussieht, handelte es sich bei dem Ort seit 1282 um den Sitz des ermländischen Domkapitels. Der Dom wurde 1329 bis 1388 errichtet, im 15. Jahrhundert entstand die Domburg. Im Laufe der Jahrhunderte wurde an der 99 m langen Hallenkirche nicht allzu viel verändert.

Berühmtester Bewohner war Nikolaus Kopernikus, der hier von 1513 bis zu seinem Tode 1543 mit kurzen Unterbrechungen lebte und wirkte. Er war ermländischer Domherr und gilt heute als einer der Begründer des heliozentrischen Weltbildes. Im Glockenturm (Radziejowski-Turm) schwingt heute ein Foucaultsches Pendel mit einer Länge von 28 m und einer Masse der Kugel von 46,5 kg.

Frisches Haff, 30. Mai 2019
Panorama

Marienburg, 30. Mai 2019
Die Marienburg gilt als der größte Backsteinbau Europas. Sie ist am Fluss Nogat gelegen und war von 1309 bis 1454 der Sitz der Hochmeister des Deutschen Ordens.
Seit unserem letzten Besuch hat sich einiges getan.
So wurde die Vorburg verändert, die Mühle ist jetzt zugänglich und die Kapelle wurde wieder hergestellt.

Allenstein, 31. Mai 2019
Allenstein (Olsztyn) wurde 1353 im Schutz der schon seit 1346 im Bau befindlichen Burg des ermländischen Domkapitels gegründet. 1516 bis 1519 und noch einmal 1520 wirkte hier der Domherr Nikolaus Kopernikus und erwarb sich Verdienste um Verwaltung und Verteidigung der Burg.
Von Januar bis März 1945 wurde die Stadt schwer zerstört.
Die Kathedralbasilika St. Jakob, die ab etwa 1370 errichtet worden war, entging der Zerstörung.

Das Ferienhaus, 25.Mai bis 01. Juni 2019